Deckblatt Kalenderfellchen Lucky

Dez 02 2011

 

kalender2011_1.jpg Unser Deckblattfellchen ist das Dreibeinchen Lucky.

Luckys Besitzerin erzählt ihre Geschichte und wie es zu der Amputation kam.

 

 

 

 

 

Lucky wurde am 28.08.2004 zusammen mit 3 weiteren Kitten als Tochter einer jungen Streunerkatze auf unserem Grundstück geboren. Zwei der Kitten hatten eine verkrüppelte Hinterpfote, d.h. sie hatten beide statt der Hinterpfote nur einen Stumpf. Lucky auf der linken Seite. Ihr fehlte an dem Stumpf die Pfote . Der untere Teil des Stumpfes war nur mit wenig Haaren bewachsen. Was genau die Ursache dafür war konnten wir nicht feststellen.
Mama Tinka war während der Trächtigkeit krank, es könnte aber auch Inzucht unter den Streunern die Ursache gewesen sein.
Nachdem ich die Jungen gefunden hatte und sie aus dem Garten in die Scheune umsiedeln wollte, ist Mama Tinka richtiggehend ausgeflippt und hysterisch geworden. Sie hat ein Junges durch die Luft geschleudert und auf es eingebissen, dass wir dachten, es sei tot. Aber „Gott sei Dank“ war dies doch nicht der Fall. Dieses Junge war nämlich Lucky.

Tinka verschleppte ihre Jungen an eine nasse kalte Stelle beim Nachbarn. Wir hatten keine Chance mehr an die Jungen heranzukommen.lucky1.jpg
Nach ca vier Wochen legte sie die beiden Kitten mit den dreieinhalb Beinchen bei uns im nassen Gras ab. Die beiden hatten ihre Geschwister überlebt und sahen zum Gott Erbarmen aus. Am nächsten Morgen war das andere Kitten tot, aber Lucky lebte. Sie hatte Katzenschnupfen vom Feinsten und konnte kaum bzw. gar nicht aus den Augen gucken.Der TA meinte ab er trotzdem: „Die kriegen wir groß.“
lucky2.jpgIch musste Lucky dann mindestens zweimal täglich
Augentropfen verabreichen. Im Prinzip nicht schwierig, wenn man sie gefunden hatte. Tinka hat nämlich die Kleine ständig an einen anderen Ort geschleppt und ich musste Lucky dann immer bei uns oder beim Nachbarn im Garten suchen. Lucky hat dann meistens ganz laut gejammert, wenn sie mich hörte und hat sich bemerkbar gemacht. Das Jammern macht sie heute noch, wenn sie etwas will und beherrscht das bis zur Perfektion.

Irgendwann gab Tinka sich dann geschlagen und zog mit Lucky in unsere Scheunelucky3.jpg um. Ich werde nie vergessen wie sie sich abmühte mit der Kleinen im Maul eine lange Holzleiter hochzuklettern. Lucky hatte dann im Oktober ganz schlimmen Durchfall und ich nahm sie mit ins Haus. Da war sie ca. 12 Wochen alt. Sie überstand auch den Durchfall und entwickelte sich zur Schmusekatze, die aber unbedingt ihren Garten und ihre Freiheit haben wollte.

Der Stumpf hinderte Lucky irgendwann doch sehr, weil sie ihn sich dauernd anhaute und verletzte. Dann fauchte sie sich selber an und konnte einem nur leid tun.
Als sich der Stumpf dann auch noch entzündete und nicht mehr richtig abheilte, versuchte Lucky dauernd sich in den Stumpf zu beißen. Jetzt war auch für uns die Entscheidung zur Amputation nicht mehr schwer. Es musste einfach sein.
Im Dezember 2006 haben wir dann den Stumpf amputieren lassen. Mir wird jetzt noch ganz schlecht,lucky4.jpg wenn ich an die Angst denke, die ich ausgestanden habe, bis der Anruf der TÄ kam, dass es Lucky gut geht.
Bei der TÄ wollte Lucky kaum etwas fressen und hat sich einfach nur hängen lassen. Nach 5 Tagen durfte sie dann wieder heim. Der erste Gang ging zum Futternapf, der zweite zum Katzenklo.

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Dann ist sie uns ausgebüchst und gleich in Windeseile die Treppe hoch!

 

Nachdem sie dann auch noch eine Erkältung überstanden hatte und die Wunde verheilt war, durfte sie endlich wieder raus.lucky6.jpg Lucky ist danach wirklich aufgeblüht und ich ärgere mich heute noch, dass wir uns nicht schon früher zur Amputation entschlossen haben. Sie fing an zu toben wie nie zuvor und der liebste Sport ist Insekten zu fangen. Da kann sie auch schon mal eine halbe Stunde über Nachbars Wiese rennen.

 

lucky7.jpgIm Haus sind Pfeifenreiniger der absolute Renner. Nach denen ist sie fast süchtig.

 

 

lucky8.jpg Der Da-Bird ist auch nicht schlecht!

 

 

Heute klettert sie auch auf Bäume und über unsere Pergola auch auf das Dach der Scheune.
Das Kalenderdeckblatt zeigt sie stolz auf dem Scheunendach sitzend.

„Ich kann alles was vierbeinige Katzen auch können“

Fazit: Ich würde jederzeit wieder amputieren lassem, nur diesmal früher.

Ja, Lucky trägt ihren Namen voll zu recht!

 

Mama Tinka erfreut sich bester Gesundheit und wohnt immer noch bei uns auf dem Grundlucky10.jpgstück. Nach dem dritten Wurf innerhalb von 12 Monaten haben wir es im Herbst 2005 nach zahlreichen Versuchen endlich geschafft sie einzufangen und kastrieren zu lassen. Seitdem ist sie vom rappeldürren Gespenst zum Pummelchen und Pausbacke geworden.