Kalenderfellchen 2011 / 04 – Benito

Apr 17 2011

kalender2011_5.jpg Unser April-Model, Benito, lebt in Nordrhein-Westfalen in der Nähe von Köln in einer großen Wohnung im Erdgeschoß mit großer Terrasse.

 

 

 

 

 

Gelegen in einem Wohnpark mit viel grün drumherum. Außer ihm giebt es dort noch fünf anderen kätzische Bewohner:

Ataxistin Molly (unser Mai-Kalendergirl),
Lucky (Ataxie und Wahrnemungsstörung)
Kessy (leichte Ataxie und taub)
Raudi (Herpes ansonsten gesund)
Tommy (gesund)

und natürlich das Menschliche Personal Iris und Uwe.

Benito genießt gesicherten Freigang und liebt es auf dem einzigen Baum der Terrasse herumzuklettern, der Schlingel. Auch sonst ist er ein Hansdampf in allen Gassen und kein Kind von Traurigkeit.

Dies ist die bewegende Geschichte von Benito

Anfang Juli 2007 fand Iris auf der Seite einer Hilfsorganisation folgenden Spendenaufruf:

„…ein kleiner schwarz/weißer Kater,gerade mal 8 Wochen alt!
Ein paar Jungs fanden ihn am Wegesrand, schwer verletzt mit gebrochenem Beinchen. Die Jungs hatten ein gutes Herz und brachten ihn in die nahegelegene Tierklinik. Sie gaben ihm den Namen Spunky. In der Tierklinik stellte man fest, dass sein Oberschenkel einen Trümmerbruch hatte. Spunky sollte möglichst schnell operiert werden. Doch leider gab es niemanden, der die Operationskosten übernehmen wollte. Bis heute,dem 5.7.07 um 18 Uhr, soll entschieden werden, ob Spunky leben darf oder nicht. Er ist ansonsten ein topfitter süßer Kerl.
Natürlich haben wir Hilfe angeboten und der Tierklinik eine Kostenübernahmeerklärung geschickt, Spunky darf nicht sterben, nur weil das Bein verletzt ist.
Morgen wird er wohl schon operiert, eine Femurkopfresektion wird gemacht. Wir hoffen sehr, dass er es schaffe wird und wieder ganz gesund sein weiteres Leben leben darf. Nach dem Klinikaufenthalt kommt er in eine liebe Pflegestelle und sucht dann eine neue Familie, bei der er für immer bleiben kann.
Die Kosten der Operation werden sich auf ca. 500€ belaufen. Wir müssen mal wieder sammeln.
Wer hilft Spunky in ein neues Leben?“

Dieser Aufruf ging mir ganz besonders ans Herz. Ich kann nicht sagen warum, aber in den nächsten Tagen schaute ich immer wieder auf die Seite, um zu erfahren, wie es diesem Katerchen ging. Als dann die ersten Fotos online waren, war es um mich geschehen und ich habe mich sofort in den süßen, kleinen Kerl verliebt.

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Uwe und ich beschlossen nun, uns als neue Familie für den Kleinen zu bewerben. Nach einer Weile durften wir den kleinen Benito (diesen Namen hatte er zwischenzeitlich bekommen) auf seiner Pflegestelle besuchen. Uns erwartete ein putzmunteres, verspieltes und so bezauberndes Katzenkind.

Nur sein rechtes Hinterbeinchen machte immer noch Sorgen. Trotz erfolgreicher Fermurkopfresektion konnte er das Beinchen nicht benutzen und rutschte auf der rechten Hüfte über den Boden. Eine spätere Amputation des Beinchens stand im Raum. Aber zunächst wollte man noch mit Physiotherapie versuchen das Beinchen zu kräftigen.

Bis Benito bei uns einziehen konnte, wollten wir für ihn eine Freundin oder einen Freund suchen, damit er einen etwa gleichaltrigen Spielkameraden hätte. Bei uns lebten zu dieser Zeit bereits Raudi und Kessy. Beide waren aber schon 10 Jahre alt und wir wollten nicht, dass sie durch das junge Gemüse zu sehr in ihrer Ruhe gestört werden. Zu Zweit könnten sie sich miteinander beschäftigen und Dummheiten machen.

Wir brauchten auch gar nicht lange zu suchen, denn schon wenige Tage später erhielt Claudia von der Luna-Hilfe einen Hilferuf aus Passau. Dort saß ein ebenfalls 8 Wochen altes Katzenmädchen mit Ataxie, in einer Tierarztpraxis (unser Mai Model), für das wir uns bewarben.

Nun mussten wir nur noch die Tests auf FIV und FELV abwarten, dann sollten beide bei uns einziehen. Glücklicherweise wurden beide negativ getestet, dem Umzug stand nichts mehr im Wege.

Endlich war es soweit und wir konnten die beiden Süßen von der Pflegestelle abholen. Die beiden hatten sich schon angefreundet und waren ein echtes Dreamteam geworden. Wir waren froh sie endlich zu Hause zu haben.

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Sie stellten unser Leben auf den Kopf. Benito sauste und flitzte mit seinen drei gesunden Beinen durch die Bude. Nach ein paar Tagen hatte er gelernt den deckenhohen Kratzbaum zu entern und er kam sogar alleine herunter. Er kletterte die Gardine hoch und freute sich königlich, wenn man ihn unter der Gardinenstange abpflücken musste.

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Sein gelähmtes Beinchen hinderte ihn an nichts, trotzdem dachten wir lange über eine Amputation nach. Wir hatten einige Gespräche mit unserer TÄ und auch eine Physiotherapeutin zogen wir zu Rate.

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Obwohl die Meisten uns zu einer Amputation rieten, entschieden wir uns dagegen. Der Grund für diese Entscheidung war, dass Benitos Schwanz minderbeweglich und immer noch gefühllos war. Wir hatten Angst, dass er ohne das Beinchen Probleme mit dem Gleichgewicht bekommen könnte und da er teilweise auf der Hüfte rutschte, würde sich dann wahrscheinlich die OP-Narbe immer wieder aufscheuern.

 

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Die erste Maus, Raudi hatte sie noch lebend mitgebracht

 

Die Entscheidung haben wir uns damals nicht leicht gemacht, glauben aber auch heute noch, dass es die Richtige war. Benito kommt ganz prima zurecht. Sein gelähmtes Beinchen behindert ihn in keinster Weise. Er flitzt und tobt wie jeder nicht behinderte Kater in seinem Alter und ist dabei schnell wie der Wind. Es ist eine Freude ihm zuzuschauen.

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Das Kalenderblatt zum Download gibt es hier!