Kalenderfellchen Julie 2011/07

Jul 15 2011

kalender2011_8.jpg Die hübsche Julie lebt noch nicht lange in Deutschland. Wie sie ihr neues Zuhause in Rheinhessen fand und wie sie sich dort einlebte schreibt uns ihre Besitzerin Marianne.

Anfang des letzten Jahres hatte ich meinen Mann endlich davon überzeugt, dass eine weitere Samtpfote bei uns einziehen durfte.

Da unser großer Garten nur mit erheblichem Aufwand ausbruchsicher zu machen ist, sah ich mich nach einer Katze mit Handicap um, die auf Grund ihrer Behinderung das Grundstück nicht verlassen können sollte. Im Tierheim PAD bei Malaga saß eine Katze, von der es hieß, sie könne nicht klettern und nicht springen. Sie sprach mich an, also sollte sie unsere Katze Nummer fünf werden.

Julies Vorderbeinchen sind verkürzt und verkrümmt, so dass sie „tiefergelegt“ läuft.

 

Am 12. Mai 2010 kam die kleine Julie über die Katzenhilfe Samtpfoetchen in unser Leben.

Nach langem Warten auf einen Flugpaten und verzögert durch den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyafjallajökull, landete Julie zusammen mit dem rot-weißen Kater Berto in Hannover. Eine liebe junge Frau brachte die zwei zusammen mit ihren eigenen beiden Katzen zu uns nach Rheinhessen mit.

Julie hat mich sofort verzaubert. Auch unser Ataxist Schnucki war gleich einverstanden mit dem Neuankömmling. Die blinde Sandy brauchte etwas länger, Kater Carlo kümmerte sich nicht um sie und ging seinem gewohnten Freigängerleben nach. Die sehbehinderte Ophelia ist dagegen zickig. Auch nach über 1 Jahr geht die 6,5 kg- schwere Katze ab und zu auf die halbe Portion Julie los. Mittlerweile sind diese Übergriffe aber seltener geworden. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass irgendwann Friede herrscht.

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Julie mit Ataxist Schnucki

Julie brachte leider eine schwere Infektion aus Spanien mit. Ihre Bronchien waren ganz verschleimt. Wenn sie im Garten herumtobte, kam sie nach kurzer Zeit außer Puste, lag da und atmete schwer. Erst das dritte Antibiotikum brachte Erfolg. Endlich konnte sie ihr neues Leben genießen.

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Allerdings fühlte sich die kleine Frechkatz nicht im geringsten behindert. Nach kurzer Zeit sprang sie auf die Mauer, die an das Nachbargrundstück grenzt. Auch ein davorgesetzter Zaun konnte sie nicht aufhalten. Mir stockte der Atem, wenn sie auf dem Hausdach herumturnte und in den höchsten Baum kletterte.

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Zeitweise dachte ich sogar daran, sie zu ihrem eigenen Schutz wieder abzugeben.

Dieses Frühjahr entdeckte meine Nachbarin Julie vor dem Haus. Sie saß ganz eng an den Zaun gepresst und war sichtlich froh, als ich sie in gewohntes Terrain hob.

Ich hatte schon die Befürchtung, sie würde nun größere Kreise ziehen, aber sie hat seither unseren Garten nicht mehr verlassen. Wenn sie wollte, könnte sie überall über den Zaun klettern, aber sie macht es nicht, worüber ich sehr froh bin.

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Der große Garten scheint ihr nach Erkundung der Grenzen, genug zu sein und Sicherheit zu geben. Er ist ein Abenteuerspielplatz mit Holzstößen, Komposthäufen, Sonnenterrasse. Es lässt sich prima auf Mäuse lauern, leider auch auf Eidechsen. Am Teich tummeln sich Frösche und Libellen.

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Zur Zeit sind Julie und Freunde jeden Abend in der Dämmerung auf Junikäferjagd.

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Hier kann man die Kleine kurz in Aktion sehen:

Julie 1

Julie 2

 

Julie ist eine sehr liebe und dankbare Maus. Sie kann aber auch eigenwillig sein, mag nicht gerne auf den Arm und nur schmusen, wann sie es will.

Wenn sie nicht im Garten unterwegs ist, liegt sie dort, wo ich mich aufhalte. Nachts schläft sie im Bett oder in einem Korb auf der Kommode.

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Ich will die lebensfrohe kleine Frechkatz nicht mehr missen.

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Julies spanischem Freund Berto und seinem Frauchen war dieses Glück leider nicht vergönnt. Nach fast 1 Jahr mit wiederholten Tierarztbesuchen und mehreren OPs, sollte nun auch er sein Leben genießen dürfen. Leider starb Berto am Pfingstsonntag, von 2 Hunden zu Tode erschreckt.

Wir trauern mit seinem Frauchen.